14.08.2020

Ergebnis der Spülmaßnahme liegt vor

Erste Maßnahme: Austausch der Wasserleitung in der Eckener Straße in Schwenningen – Baumaßnahmen dauern bis voraussichtlich November an

Seit gut drei Jahren betreibt die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH fieberhaft Ursachenforschung, nachdem in der Vergangenheit vereinzelt coliforme Keime im Trinkwassernetz von Villingen-Schwenningen festgestellt worden waren.

Der Gesetzgeber schreibt in der Trinkwasserverordnung vor, dass Leitungswasser bei der Überprüfung keine feststellbaren Konzentrationen von coliformen Keimen beinhalten darf. Im Herbst vergangenen Jahres wurden zuletzt bei einer Messung geringe Mengen in Teilen des Versorgungsnetzes festgestellt, sodass die SVS die sofortige Chlorung der betroffenen Gebiete veranlasst hat.

Bereits zu diesem Zeitpunkt kündigte SVS-Geschäftsführer Ulrich Köngeter weitere Maßnahmen an. „Unser Ziel ist es, auch in Zukunft ungechlortes Trinkwasser an unsere Kunden abzugeben. Auch wenn die geringe Menge an Chlor im Trinkwasser zum einen nicht gesundheitsschädlich und zum anderen auch ein weiterverbreitetes Mittel ist, um einer Keimbelastung im Trinkwasser vorzubeugen, so bleibt die ungechlorte Abgabe von Trinkwasser auch künftig unser eigener Anspruch“, so Köngeter.

Weitere Aufschlüsse sollte hier eine großangelegte Spülung in den betroffenen Gebieten im Norden von Schwenningen geben. In Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum Wasser mit Sitz in Karlsruhe wurden so insgesamt über 100 Messpunkte zwischen der Römer-, beziehungsweise der Schopfelenstrasse in Schwenningen aufwendig beprobt und analysiert. „Wir haben uns zu dieser sehr aufwendigen und auch kostspieligen Spülung entschlossen, um der Ursache weiter auf den Grund gehen zu können und haben uns weitere Erkenntnisse durch die labortechnische Untersuchung der Proben erhofft“, so Köngeter weiter.

Die Untersuchung und Analyse des TZW aus Karlsruhe ist dabei äußerst genau und kann sogar Mengen im Zehntausendstelbereich nachweisen. So können geringste Spuren von Keimen in den Proben nachgewiesen werden, ohne dass der Grenzwert überschritten wird. Im Gebiet der Eckener Straße in Schwenningen konnten nun äußerst geringe Anzeichen gefunden werden, sodass in diesem Bereich die mögliche Ursache für das Auftreten coliformer Keime in der Vergangenheit liegen könnte.

Aktuell sind keinerlei Keimbelastungen in diesem Bereich nachzuweisen, eine Gefährdung der Gesundheit ist demnach ausgeschlossen. Dennoch wird die SVS in diesem Straßenzug tätig werden und einen vollständigen Austausch der betroffenen Leitungen in den kommenden Monaten vornehmen.

Am gestrigen Donnerstagabend wurden die betroffenen Haushalte vom staatlichen Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar Kreises und von der Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH umfangreich über die vorliegenden Ergebnisse informiert, auch der bereits aufgestellte Maßnahmenkatalog wurde den betroffenen Anwohnern persönlich aufgezeigt. „Von Beginn an sind das Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises und die SVS hinsichtlich dieser Thematik in engem Austausch. Die getroffenen Maßnahmen und einzelnen Schritte wurden stets gemeinsam besprochen, koordiniert und vollzogen“, so Amtsleiter Dr. Jochen Früh vom Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar Kreises. „Wir begrüßen nun das schnelle Handeln der SVS und die Entscheidung, die Hauptleitung in der betroffenen Straße komplett auszutauschen und zu ersetzen.“

Im ersten Schritt werden alle Haushalte in diesem Bereich ab dem 24. August 2020 behelfsmäßig mit Trinkwasser versorgt werden. Die umfangreichen Arbeiten an der Hauptleitung starten ab der Kalenderwoche 37. „Natürlich haben wir nun einen Anhaltspunkt durch die Ergebnisse der Spülmaßnahmen erhalten. Es ist aber keine Garantie, dass wir die Ursache damit auch gefunden haben. Dennoch werden wir nichts unversucht lassen und werden die betroffenen Leitungen komplett ersetzen. Wir, die SVS, bauen auf das Verständnis unserer Kunden, möchten uns gleichzeitig für die Unannehmlichkeiten in der kommenden Zeit entschuldigen. Unsere Mitarbeiter arbeiten mit Hochdruck daran, diese entstehenden Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten.“

Auf einer Länge von über 200 Metern wird die Trasse des Trinkwassernetzes freigelegt, ausgebaut und im letzten Schritt durch eine neue Hauptleitung ersetzt. Die umfangreichen Baumaßnahmen werden bis voraussichtlich November 2020 andauern.