Goldene Hitze-Regeln

Wenn das Thermometer die 30 Grad knackt, lässt es sich beim Schwimmen oder im Eiscafé gut aushalten. Aber in der eigenen Wohnung? Die besten Tipps, wie Sie der Sommerhitze Paroli bieten – ganz ohne teure Klimaanlage.

Über die Wintermonate liefen die Heizungen auf Hochbetrieb. Jetzt, wo der Frühling beginnt, haben sich die Wärmelieferanten eine Auszeit und ein bisschen Wellness verdient. Denn bis zur nächsten Kältewelle laufen die Geräte auf reduzierter Leistung, meist ausschließlich, um das Wasser aufzuwärmen. „Jetzt ist die richtige Zeit“, weiß SVS-Energieberater Bernd Deutschbein. „Wer seine Heizung regelmäßig wartet, der kann sich zum einen über eine bessere Heizleistung freuen und zum anderen mit einer längeren Lebensdauer rechnen.“

Einfach abschalten

Für Computer, Fernseher oder Hi-Fi-Anlagen gilt bei hohen Temperaturen: Nehmen Sie Stromverbraucher, die Sie nicht benötigen, am besten ganz vom Netz. Bei längerem Betrieb können elektrische Geräte Hitze entwickeln. Mit einer schaltbaren Steckdosenleiste schalten Sie mit nur einem Knopfdruck gleich mehrere Wärmequellen auf einmal ab. Netter Nebeneffekt: Auch die nächste Stromrechnung bringt Sie nicht ins Schwitzen! Eine weitere Wärmequelle im Haus ist der Herd. Im Sommer darf die Küche deshalb ruhig mal kalt bleiben. Leichte Speisen wie Salate oder sommerliches Fingerfood schmecken an heißen Tagen sowieso viel besser als schweres, deftiges Essen.

Auf Eis legen

Einschlafen in heißen Sommernächten? Für viele Menschen ein echtes Problem: Die ideale Schlaftemperatur liegt bei rund 18 Grad. Auf Klimaanlagen oder Ventilatoren sollte man trotzdem verzichten. Sie sind nicht nur wahre Stromfresser, der permanente kalte Luftzug begünstigt auch Erkältungen. Für Erfrischung sorgt stattdessen die gute alte Wärmflasche. Einfach mit Wasser aus dem Kühlschrank füllen und an Arme oder Beine legen. Vorsicht: Auf dem Bauch kann die „Kühlflasche“ Nierenprobleme verursachen. Auch ein feuchtes Tuch im Nacken oder auf der Stirn kühlt. Ganz Mutige legen ihren Schlafanzug bis zum Zubettgehen einfach ins Kühlfach.

Auch Pflanzen im Zimmer sorgen für Abkühlung.

Dicht machen

Die Hitze gar nicht erst in die Wohnung lassen, lautet die Devise im Sommer. Außen angebrachte Rollläden, Markisen oder Jalousien können die Sonneneinstrahlung durch Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) um bis zu 90 Prozent reduzieren. Wenn eine Installation außen nicht möglich ist: Auch innen angebrachte Rollos oder gut abdunkelnde Vorhänge halten einen Teil der Wärme ab. Gardinen schützen dagegen kaum.

Durchzug

Richtiges Lüften sorgt für ein angenehmes Raumklima. Wer seine eigenen vier Wände angenehm kühl halten will, lüftet in den frühen Morgenstunden und am späten Abend, wenn es draußen nicht so heiß ist. Die Fenster weit öffnen, damit so richtig Durchzug entsteht und die tagsüber aufgestaute Wärme abzieht. Bei mehrgeschossigen Wohnungen den Kamineffekt nutzen: Im Erdgeschoss Fenster und Türen öffnen, die aufsteigende warme Luft durch die offenen Dachfenster entweichen lassen.

Verdämmt gut.

Im Hochsommer können auf Dachflächen Temperaturen von bis zu 90 Grad entstehen. Kein Wunder, dass es im Geschoss darunter oft bullig heiß wird. Eine Dachdämmung ist der teuerste, aber auch der beste Schutz vor Hitze: Sie sorgt dafür, dass die Wärme erst gar nicht in die Räume vordringt. Steht ohnehin eine Sanierung an, sind Hausbesitzer gut beraten, den sommerlichen Hitzeschutz nachzurüsten. Eine gute Dämmung rechnet sich das ganze Jahr: In der kalten Jahreszeit profitieren die Bewohner dann von weniger Wärmeverlusten und niedrigeren Heizkosten. Auch eine nachträgliche Dämmung der Fassade hält die Hitze im Sommer draußen und die Wärme im Winter drinnen.