12.11.2018

Nach coliformen Keimen: Trinkwasser-Chlorung wird eingestellt

Eine weitere Phase der Ursachenforschung beginnt: Die SVS wird ab heute nach enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt sowie dem unabhängigen Technologiezentrum Wasser Karlsruhe (TZW) die Trinkwasserchlorung absetzen.

SVS-Geschäftsführer Ulrich Köngeter erklärt den Hintergrund und das geplante Vorhaben: „Sobald Chlor eingesetzt wird, werden die Keime im Wasser abgetötet. Unter Beibehalten der Chlorung bestünde keine Chance, der Ursache auf den Grund zu kommen und somit das betroffene Netzgebiet eingrenzen zu können.“

Nach dem neuerlichen Auftreten der coliformen Keime in diesem August wird ein neuer Ansatz zur Ursachenforschung verfolgt. „Als mögliche Ursache könnte eine Aufwirbelung von Sedimenten im Trinkwassernetz in Betracht gezogen werden“, erläutert Ulrich Köngeter. „Wir haben die begründete Vermutung, dass der Keim nicht von außen ins Netz eingetragen wird, sondern sich im Netz entwickelt.“

Nachdem die Chlorung eingestellt ist, wird es zirka zwei bis drei Wochen dauern, bis sich dieses in den weit verzweigten Leitungen aufgezehrt hat. Im Anschluss daran wird die SVS aus einem weiter optimierten Probenahme-Netz in enger Kooperation mit dem TZW vermehrt Wasser zur Analyse entnehmen. „Ziel ist es, den Ursprung der Verkeimung zu lokalisieren.“

Der SVS-Geschäftsführer betont jedoch: „Wir können, obwohl wir von dem neuen Ansatz überzeugt sind, zum heutigen Tage keine Aussage zu den Erfolgschancen bezüglich der Ursache treffen.“ Das Verfahren kann sich über Monate hinziehen.

Die Auswertung und Analyse der gewonnenen Daten erfolgt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und dem TZW. Das Trinkwasser kann während dieser Untersuchungsphase uneingeschränkt genutzt werden.