22.07.2020

Erfreuliches Jahresergebnis 2019

SVS-Konzern erwirtschaftet Jahresüberschuss von rund 9,7 Millionen Euro - Geschäftsführer Ulrich Köngeter stellt Jahresbilanz 2019 dem Gemeinderat vor - Steigerung zum Vorjahr durch Rückerstattung von EEG-Umlagen und Auflösung von Rückstellungen - Gewinnausschüttung an Stadt Villingen-Schwenningen von rund 3,4 Millionen Euro

Mit einem Jahresüberschuss von rund 9,7 Millionen Euro, hat die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH (SVS) das Geschäftsjahr 2019 positiv abgeschlossen. Zum Vergleich: Das Geschäftsjahr 2018 wurde mit einem Jahresüberschuss von 8,28 Millionen Euro abgeschlossen. Gemäß Gesellschaftsvertrag schüttet die SVS rund 3,4 Millionen Euro an die Große Kreisstadt Villingen-Schwenningen aus. An die Thüga AG aus München gehen knapp 2,8 Millionen Euro. Geschäftsführer Ulrich Köngeter stellte die Konzern-Bilanz am Abend dem Gemeinderat in der Tonhalle in Villingen vor.

Vor allem zwei Faktoren waren laut Ulrich Köngeter für das positive Jahresergebnis entscheidend: „Das Geschäftsjahr 2019 hat sich für die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH insgesamt positiv dargestellt. Allerdings haben sich die Rückerstattungen von zu viel gezahlten EEG-Umlagen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro und die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 0,7 Millionen Euro positiv auf unser Jahresergebnis ausgewirkt.“ Zieht man diese positiven Sondereffekte aus dem neutralen Ergebnis vom Jahresgewinn ab, so zeigt sich, dass das operative Ergebnis schlechter ausgefallen ist als noch im Vorjahr.

In der Sparte Strom verzeichnete die SVS eine Umsatzminderung von 2,9 Prozent. Dieser Rückgang ist vornehmlich auf Kundenverluste zurückzuführen. Kunden hinzugewonnen werden konnten im Bereich Gas, sodass hier auch der Absatz (+3,7 Prozent) gesteigert werden konnte. Gründe für das Absatzplus ist unter anderem die gesteigerte Bautätigkeit im Versorgungsgebiet der SVS, sodass es zu einem deutlichen Zuwachs bei den Hausanschlüssen kam. Auch die Modernisierung von Heizungsanlagen und der Umstieg auf den Energieträger Erdgas machten sich positiv bemerkbar.

In der Sparte Trinkwasser wurden 29.000 Kubikmeter Wasser mehr an die Haushalte der Region abgegeben. Der durchschnittliche Wasserverbrauch bewegte sich dabei auf dem Vorjahresniveau. „Die gestiegene Abgabemenge an Wasser ist nicht auf einen höheren Pro-Kopf-Verbrauch zurückzuführen, vielmehr ist die gestiegene Einwohnerzahl von Villingen-Schwenningen hierfür verantwortlich“, erläutert Ulrich Köngeter. In der Sparte Wärme kam es infolge von Inbetriebnahme neuer Wärmeversorgungsanlagen zu einer Umsatzsteigerung von 15,1 Prozent. Im Bereich der Dienstleistungen ging der Umsatz im Jahr 2019 deutlich zurück. Rund 1,3 Millionen Euro weniger wurden hier erwirtschaftet. Großprojekte verhalfen dazu, dass sich der Umsatz weiter auf einem hohen Niveau bewegte. Beispielhaft steht dafür die komplette Umrüstung der Straßenbeleuchtung für die Große Kreisstadt Villingen-Schwenningen auf die zukunftsweisende LED-Technik.

15,3 Millionen Euro betrug 2019 das Investitionsvolumen der Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH in Sachanlagen. Damit wurden rund 3,6 Millionen Euro mehr in Sachanlagen investiert als noch im Jahr 2018. „Die SVS ist als zuverlässiger Versorger für die Region bekannt und auch dafür, dass wir in der Vergangenheit und auch in Zukunft sehr stark reinvestieren. Der Großteil des Investitionsvolumens fiel dabei auf drei Großprojekte: Das Umspannwerk Moos, die Inbetriebnahme des neuen Gebäudes mit der Netzleitstelle sowie der EDV-Zentrale. Zudem wurde mit dem Ausbau eines Gebäudes auf dem Werksgelände begonnen“, so Köngeter.

Der SVS-Geschäftsführer blickte in seinen Ausführungen auch auf das aktuelle Geschäftsjahr: „Seit dem März 2020 hat die Corona-Pandemie vieles verändert und natürlich hat dies auch Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und auch auf die SVS. Durch die Kurzarbeit in vielen Betrieben der Region war ein deutlicher Absatzrückgang im Bereich Strom zu verzeichnen. Zwar waren viele Menschen in den vergangenen Monaten im Home-Office, doch der gestiegene Verbrauch in den Privathaushalten konnte bei Weitem den geringeren Absatz im Industriebereich nicht ausgleichen. Das wird sich auch auf das gesamte Geschäftsjahr 2020 auswirken.“ Auch die ungewisse wirtschaftliche Lage von Arbeitgebern und Arbeitnehmern führe zu Zurückhaltung bei geplanten Modernisierungsmaßnahmen, so Köngeter weiter. In einem Krisenpapier vom 6. April 2020 gab der Branchenverband BDEW einen Ausblick auf die künftige Entwicklung der Märkte, eine verlässliche und genaue Prognose, wie sich die Corona-Pandemie letztlich auf die Wirtschaft auswirkt, kann aber nicht getroffen werden.

In Zukunft will die SVS ihren Kunden vermehrt energienahe Dienstleistungen anbieten. So wurde im Jahr 2019 ein internes Projekt zur Generierung von neuen Geschäftsideen und deren Umsetzung initiiert. Mit diesem Projekt sollen nach einem genau festgelegten Ablauf neue Produkte im Sinne der Unternehmensphilosophie der SVS getestet und im positiven Verlauf auf den Markt gebracht werden. Maßgeblich beteiligt ist hier die neue Abteilung Wachstumsfelder innerhalb der SVS.

Zum SVS-Konzern zählen neben der Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH noch weitere Tochtergesellschaften. Auch deren Jahresabschlüsse stellt Ulrich Köngeter dem Gemeinderat vor.

Jahresabschluss der Bädergesellschaft

Die Bäder Villingen-Schwenningen GmbH (BVS) konnte im Geschäftsjahr 2019 eine Umsatzsteigerung verzeichnen. Dank bestem Sommerwetter, strömten die Besucher in das Kneippbad in Villingen. Die Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen konnten 2019 zum Abschluss gebracht werden. Allerdings zeigte sich auch, dass der Reparaturaufwand in den übrigen Bädern von Villingen-Schwenningen deutlich gestiegen ist. Ulrich Köngeter: „Wir können insgesamt auf eine positive Badesaison zurückblicken. Die beiden Jahre 2018 und 2019 sind durch die Umbaumaßnahmen im Kneippbad zwar nicht direkt vergleichbar, dennoch freuen wir uns über ein Besucherplus von über 50.000.“ Waren es in der Badesaison 2018 noch 213.129 Besucher, so zogen 2019 263.608 Gäste ihre Bahnen in den Schwimmbädern in Villingen-Schwenningen. Trotz der positiven Zahlen erwirtschaftet die BVS auch im Jahr 2018 einen Verlust von 2,225 Millionen Euro. Der Kostendeckungsgrad beträgt im Kneippbad in Villingen rund 16 Prozent, sodass durch den Eintritt die laufenden Kosten nicht gedeckt werden können.

Die Stadt Villingen-Schwenningen subventioniert den Badeintritt in allen vier von der BVS betriebenen Wasserflächen mit hohem finanziellen Aufwand. In Zahlen ausgedrückt: Im Kneippbad wird der Eintritt mit 14,90 Euro subventioniert, im Hallenbad in Villingen mit 11,23 Euro, im Neckarbad mit 5,74 Euro und im Friedensschulbad mit 4,74 Euro. „Durch den Badebetrieb entstehen sehr hohe Kosten, die nicht erwirtschaftet werden können. Schwimmen ist zwar eine sehr schöne, aber auch eine Sportart, die von städtischer Seite sehr stark subventioniert werden muss“, erläutert Köngeter.

SVS Beteiligungsgesellschaft mbH mit Gewinnabführung an SVS

Im August 2019 wurde die SVS Thüga Beteiligungsgesellschaft mbH in die SVS Beteiligungsgesellschaft umfirmiert. Wie bereits im Jahr 2018 zeichnete sich ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 ab, sodass die SVS Beteiligungsgesellschaft mbH 1,16 Millionen Euro an den SVS-Konzern an Gewinn abführen kann. In diese Gesellschaft gehen die Erträge aus der Thüga Erneuerbaren Energien GmbH & Co. KG sowie aus den Anteilen der Kom9 GmbH & Co. KG ein, welche wiederum an der Thüga AG als Gesellschafter beteiligt ist. Lediglich die im Jahr 2018 gegründete SVS Bau GmbH wies einen Verlust von 177.000 Euro aus. „Die SVS Bau GmbH wurde im vergangenen Jahr gegründet, um als flexible Eingreiftruppe speziell Kleinaufträge und Reparaturen durchzuführen. Um hier in die schwarzen Zahlen zu kommen, werden wir den Auftragsmix verändern und auch das Abrechnungssystem anpassen.“

Abschließend stellte SVS-Geschäftsführer Ulrich Köngeter fest, „dass sich die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH auch in Zukunft zahlreichen Herausforderungen stellen muss. Gerade aber zu Zeiten der Corona-Pandemie haben wir eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir die Versorgung in der Region sicherstellen. Die SVS kommt nicht nur aus der Region, sondern ist auch für die Region Villingen-Schwenningen da. Wir sind verlässliche Partner für zahlreiche Partnerfirmen und Handwerker, wir sind ein Arbeitgeber für die Menschen aus der Region und sind eng verwurzelt mit der Stadt Villingen-Schwenningen.“